Samstag, 16. März 2013

Big Data verändert unsere Kundenbeziehungen!

In den 90er Jahren war leicht zu erkennen welchen Wertbeitrag neue IT Systeme unseren Kunden bringen konnten. Schreibmaschinen wurden durch Textverarbeitungssysteme ersetzt. Briefe wurden auf Servern gespeichert und konnten jederzeit abgerufen, geändert und erneut ausgedruckt werden. Excel Tabellen revolutionierten das Controlling. Desktop-Publishing veränderte die Welt des Johannes Gutenberg.

Nach der Jahrtausendwende änderte dann das Internet die Art- und Weise wie Informationen verteilt und beschafft werden und wie kommuniziert wird. Die Welt wurde vernetzt.

Seit 2010 beginnt die zunehmende Zahl an Internet-Devices, die inzwischen lückenlose Vernetzung und die daraus resultierende Informationsflut in Verbindung mit der neu gewonnenen Mobilität die Art und Weise zu verändern wie wir interagieren. Social Media und das Internet der Dinge sind entstanden.

Nun ändert sich durch die immer schneller werdenden IT Systeme vor allem auch die Art und Weise wie die vorhandenen Datenmengen ausgewertet und genutzt werden. Wir treten ein in die Ära der "Big Data".

Am Anfang der hier beschriebenen IT Entwicklung stand eine leicht sichtbare Wertschöpfung. Produktions- und Office-Prozesse wurden standardisiert und vereinfacht, Kosten wurden optimiert und ein entsprechender Return on Investment konnte kalkuliert und erzielt werden.

Entsprechend haben die IT Systemhäuser gelernt den CIOs und CFOs zu erklären warum neue Clients und Data-Center effizienter sind und wie schnell sich die notwendigen Investitionen rechnen.

Big Data wird dazu führen, dass wir diese Art und Weise der Kundenansprache weiterentwickeln müssen. Denn Big Data ist der Weg für unsere Kunden ihre eigenen Umsätze und Erträge zu steigern und das erfolgt meistens nicht über Kosteneinsparungen.

Wir müssen lernen was unsere Kunden antreibt, wo ihre Schmerzpunkte sind und wo und wie sie ihr Geschäft weiterentwickeln können und müssen. Dazu gehört ein Verständnis für die Märkte unserer Kunden und deren Marktbearbeitungsmethodiken. Wir müssen darüber nachdenken welche Kunden unsere Kunden bedienen. Wir sollten wissen wie sich die Beziehung unserer Kunden zu deren Kunden durch die neu vorhandenen und auswertbaren Daten verändern werden. Nur dann können wir verstehen wie und warum unsere Kunden ihre eigene Kundenansprache weiterentwickeln wollen und müssen.

Treiber der diesbezüglichen Weiterentwicklung unserer Kunden sind aber in der Regel nicht die CIOs und CFOs, sondern die CSOs und CMOs. Entsprechend müssen wir verstehen was die Marketing- und Vertriebsverantwortliche unserer Kunden antreibt und welche Problemlösungen ihnen helfen ihr eigenes Geschäft voran zu bringen.

Big Data führt dazu, dass sich die Märkte unserer Kunden schneller verändern als in der Vergangenheit. Unsere Kunden müssen neue Analystetools und Business Itelligence einführen, um ihre eigenen Prozesse und Marktbearbeitungsmechanismen zu verbessern. Die IT Investitionen der Zukunft werden getrieben sein von dieser Entwicklung und sie werden vollkommen neue IT Architekturen erfordern.

Nur wenn wir die "Sprache unserer Kunden" erlernen werden wir auch zukünftig ein attraktiver Gesprächspartner für unsere Kunden bleiben. Dazu müssen wir nicht ins Business Prozess Consulting einsteigen und versuchen unseren Kunden zu erklären wie sie ihr Geschäft verbessern können. Wir müssen jedoch in der Lage sein zu verstehen welche Prozessverbesserungen unsere Kunden anstreben und warum. Nur dann können wir die notwendige IT Infrastruktur designen, installieren und betreiben.

Über schnellere Prozessoren und größere Speichersysteme mit dem CIO sprechen zu können reicht nicht mehr aus. Wir müssen die CSOs und CMOs unserer Kunden kennen lernen und mit ihnen über deren Kunden sprechen können. Wir müssen verstehen welchen Wertbeitrag IT bei unseren Kunden liefert.

Big Data verändert unsere Kundenbeziehungen!


Donnerstag, 28. Februar 2013

Durch Social Media verschmilzt Privat- und Berufsleben!

Social Media ist heutzutage für viele ein Teil des täglichen Lebens geworden. Über Xing und LinkedIN teilt man potentiellen Interessenten mit was man kann und erreicht hat. In facebook vernetzt man sich um Interessen und Meinungen zu teilen.
 
Xing oder LinkedIN sind Teil des beruflichen Lebens. Facebook wird oft noch weitestgehend privat genutzt.

Mit Geschäftspartner vernetzt man sich zwischenzeitlich aber nicht nur über Xing, sondern auch über facebook und damit verschwimmen Privatleben und Business, auch facebook wird damit nach Xing und LinkedIN zum Teil des beruflichen Daseins.
 
Entsprechend muss jeder darauf achten wie er sein persönliches Profil im social media Umfeld aufstellt. Wer keine digitale Existenz hat oder pflegt ist im Web nicht auffindbar und sichbar, es droht "Profilverlust".
 
Der "digital footprint" gehört heute zum modernen Leben wie früher die Mitgliedschaft im Fußballclub. Es reicht nicht mehr aus mal mit Kollegen etwas zu unternehmen oder nach der Messe mit einem Geschäftspartner auf ein Event zu gehen. Das traditionelle Networking wird durch social media erweitert, ergänzt, ausgedehnt und intensiviert.
 
Früher hat man "beim Bier" erfahren wer sich für was interessiert, man hat Gemeinsamkeiten entdeckt und gepflegt und Freundschaften geschlossen. Heute erfährt man über Xing welche berufliche Historie jemand hat und über facebook welche Hobbies gepflegt werden. Diese Erweiterung des Wissens und insbesondere dessen jederzeitige Abrufbarkeit ist eine große Bereicherung für jegliches Networking.

Leider haben das viele noch nicht verstanden oder wollen das nicht verstehen bzw. sind zu Veränderungsressistent. Die Selbstausrede ist dann: "das brauche ich nicht", "dafür bin ich zu alt", "facebook und Co gehen nicht vertrauensvoll mit meinen Daten um", "ich kümmere mich lieber um meine echten Freunde" und "dafür habe ich keine Zeit".
Wer so denkt lässt viel Potential ungenutzt liegen, das Andere nutzen können und werden.

Manchmal erinnert mich die aktuelle Infiltrierung aller Lebensbereiche durch die zunehmende Vernetzung, das "internet of things" und social media an den "wilden Westen". Wer rechtzeitig losgezogen ist und seine Claims abgesteckt hat konnte Neuland erobern. Wer ängstlich zurück blieb der blieb zurück.
 
Ich kann mich noch gut an den Dot.com-Hype vor inzwischen 12 Jahren erinnern und eines haben wir damals gelernt: speed is critical
 
Sicherlich müssen wir neue Entwicklungen und deren Auswirkungen kritisch hinterfragen, wir werden aber nie alle Antworten erhalten ohne zu viel Zeit zu verlieren. Viele Antworten erhalten wir nur durch "trial and error". Ohne eine gewisse Offenheit gegenüber neuen Entwicklungen und ohne einen gewissen Pioniergeist kann man sich nicht weiter entwickeln. Es kommt also irgendwann der Zeitpunkt an dem man sich entscheiden muss, ob man ewig kritisch hinterfragt und am Ende der Entwicklung hinterherläuft oder ob man los geht und Neuland betritt.
 
Meines Erachtens ist social media ein wichtiger Teil des beruflichen Networkings geworden. Wer am digitalen Leben nicht teil nimmt verpasst wesentliche Entwicklungen und klinkt sich zunehmend aus dem Informationsfluss aus. Das ist keine private Entscheidung mehr, zukünftig wird dadurch auch die berufliche Positionierung beeinflusst.
 
Für mich als Entrepreneur hat es nie eine vollständige Trennung zwischen Privat- und Berufsleben gegeben. Social Media macht jeden zum Entrepreneur in Bezug auf seinen eigenen "digital footprint". Wer einen sichtbaren Fußabdruck im Leben hinterlassen möchte muss Neuland betreten.
 
Durch social media verschmilzt Privat- und Berufsleben!