Sonntag, 5. Januar 2014

Ein Sturm braut sich zusammen: Wie der 3D-Druck die Welt revolutionieren wird.


2012: James Bond „Skyfall“ erscheint in den Kinos, begeistert Bondfans und spielt 1,1 Milliarden Dollar ein. Was jedoch kaum jemand wusste war, dass James Bonds schöner Aston Martin aus den 60gern gedruckt war. Es wäre schlicht und einfach nicht möglich und deutlich zu teuer gewesen, den heute unbezahlbaren Fahrzeugtyp für einen Dreh zu verwenden, und so kam ein 3D-Drucker der bayrischen Firma Voxeljet zum Einsatz, der gleich vier originalgetreue Modellkarossieren für Bonds Stunts bereitstellte.

Es hat sich inzwischen herumgesprochen: Der 3D-Druck und seine zahlreichen Möglichkeiten werden immer beliebter. Nur die Reife des Verfahrens ist vielen noch nicht bewusst. Industrien verändern bereits ihre Supply-Chains, um spezielle Einzelteile auf Bedarf zu drucken, und auch im Privatgebrauch gibt es immer mehr Beispiele, wie findige Menschen mit Hilfe des 3-Druckverfahren Gebrauchsgegenstände selbst herstellen und individualisieren.

Die Relevanz des 3D-Printing-Markts liest man auch an den Zahlen ab.  So werden in diesem Jahr laut Gartner erstmals weltweit über 50.000 3D-Drucker im Wert von unter 100.000 Euro über den Ladentisch gehen, was einem Wachstum von 49 Prozent gegenüber dem Vorjahr gleichkommt. Innovationen und entstehende neue Märkte werden das Geschäfs weiter ankurbeln, und so soll das Wachstum künftig noch stärker steigen, 2016 auf über 150 Prozent. (http://www.gartner.com/newsroom/id/2600115)

Als die derzeit wichtigsten Player am Markt werden immer wieder die Firmen Stratasys, 3D System und seit kurzer Zeit auch die erwähnte Firma Voxeljet genannt. Warum sind es nicht die großen Printerplayer, die den Markt beherrschen? Es wird nur eine Frage der Zeit sein, bis die Branchengrößen wie HP, Brother und Canon, die hinter den Kulissen bereits kräftig ausfrüsten, ausprobieren und testen, ebenfalls Teil dieser Revolution sein und sich an die Spitze setzen werden. Und das wiederrum wird dazu führen, dass die durchschnittliche Preisklasse der Geräte, die in der Enterprise-Class nach wie vor im sechsstelligen Bereich liegt, dramatisch fallen und der Arm des Marktes sich immer stärker Richtung Mittelstand und Privatkonsum ausstrecken wird. Gartner zufolge ist es realistisch, dass bereits 2016 das erste Gerät zum Marktpreis von unter 2000 Dollar erscheint.

 
3D-Druck - Segen mit Fluch

Natürlich sind die Vorteile des Next Generation Druckes sehr vielfältig, alleine weil aus so vielen verschiedenen „Zutaten“ (etwa wie
Harze, Metalle oder diverse Kunststofftypen) gedruckt werden kann und das wiederrum in beliebigen Größendimensionen (von Millimeterbruchteilen bishin zu mehreren Metern). Auch ist die präzise Ressourcenverwendung hervorzuheben: Dank des gezielten Drucks reduziert sich der Ausschuss überflüssigen Herstellungsmaterials enorm.

So brechen immer mehr Branchenzweige ihre herkömmlichen Produktionsketten auf, um die Vorteile der neuen Technik zu nutzen: sei es die Autoindustrie, die Baubranche, die Telekommunikation oder das Transportwesen, um nur einige zu nennen. Es sind bereits kleinste Spezialteile, die „mal eben gedruckt“, großes bewirken: Reparaturen und Wartung erhalten schnellere Zyklen, sodass Maschinen nicht wochenlang ausfallen, sondern innerhalb kürzester Zeit wieder einsatzbereit sind. Weiterhin spart 3D-Druck an vielen Stellen auch Arbeitszeit und Kosten, da die Produktion individueller oder schwer herzustellender Ersatzteile zügiger und gezielter stattfinden kann. Gerade, wenn nur wenige Stückzahlen produziert werden sollen, macht das Sinn: Boeing hat für den Jet des Typs F-18 bereits fast 100 Bauteile aus dem neuen Printing-Verfahren im Programm. Auch Airbus, GE, Ford und Siemens nutzen bereits 3D-Druck. Die unterschiedlichen Möglichkeiten und Anwendungsbereiche dieser neuen Technologie scheinen grenzenlos.


Um nur zwei weitere Beispiele zu nennen: Auch ein Zahnersatz lässt sich drucken. Die Füllung oder Krone innerhalb weniger Stunden aus dem Drucker soll in Zukunft Zeit, Geld und Schmerzen einsparen. Und dann wäre da noch die Kleidung, die sich auch schon drucken lässt: Der Weg zum selbst hergestellten Designerkleid ist nicht mehr so weit, wie viele denken – ohne Schneiderkenntnisse, ein paar Vorlagen (und natürlich der Zugang zu einem Drucker) reichen bereits.

Es bleiben jedoch einige Fragen offen, denn die gewonnenen Möglichkeiten und die Gestaltungsfreiheit der Endprodukte bergen auch Risiken: Fakt ist, dass die virtuellen Druckpläne von Einzelteilen und Gegenständen oft via Open Source Code bereit stehen, und zudem oftmals Schutzssysteme, Kontrollinstanzen und Richtlinien zur Qualitätssicherung fehlen. Ein Beispiel: Bereits nach erstem Erscheinen von 3D-Druckern sind Druckpläne für druckbare Waffen im Internet aufgetaucht. Denkbar wären auch selbst herzustellende Polizeimarken oder ähnnliches. Auch stelle man sich vor, dass nacheifernde Firmen dank der neuen Freiheit in der Produktion, die 3D-Druck bieten, im großen Stile selbstgedruckte, günstige – und ungetestete - Ersatzteile für Gebrauchsgegenstände auf den Markt werfen, was natürlich unser aller Sicherheit oder, wenn man nicht ganz soweit gehen möchte, zumindest das hierzulande gewohnte Qualitätsnivau von Konsumgütern bedrohen kann.

Und nicht zuletzt steht das Patentrecht im Raum. Übertrieben gesagt: Wenn sich jedermann in Zukunft echt wirkende Markenklamotten selbst drucken und auch günstig an diese Druckpläne gelangen kann, wo verdienen da noch die Marken? Spannend wird es auch sein, den Markt für die Drucksubstanzen zu beobachten: Welche Inhaltsstoffe sich durchsetzen werden, ist bei jetzigem Stand noch nicht ersichtlich. Werden hier gänzlich neue Märkte mit ihren eigenen Knappheiten entstehen, die die klassischen Economies-Of-Scale der Produktion auch auf Zulieferseite auf den Kopf stellen werden?

 
Wir werden zu „Makern“

Es ist klar: 3D-Druck wird immer mehr zum Mainstream und bald schon in unsere Wohnzimmer gelangen. Wie die Realisierung im Einzelnen aussieht, wird die Zukunft zeigen. Firmen und Privathaushalte sind dank 3D-Druck in der Lage, kreativer und invidueller zu konsumieren und produzieren, als es jemals vorher der Fall gewesen ist. Dank 3-Druck werden wir zum eigenen Creative Designer, oder wie man in Palo Alto sagen würde: Wir alle werden zu „Makern“.
 
 

Samstag, 16. März 2013

Big Data verändert unsere Kundenbeziehungen!

In den 90er Jahren war leicht zu erkennen welchen Wertbeitrag neue IT Systeme unseren Kunden bringen konnten. Schreibmaschinen wurden durch Textverarbeitungssysteme ersetzt. Briefe wurden auf Servern gespeichert und konnten jederzeit abgerufen, geändert und erneut ausgedruckt werden. Excel Tabellen revolutionierten das Controlling. Desktop-Publishing veränderte die Welt des Johannes Gutenberg.

Nach der Jahrtausendwende änderte dann das Internet die Art- und Weise wie Informationen verteilt und beschafft werden und wie kommuniziert wird. Die Welt wurde vernetzt.

Seit 2010 beginnt die zunehmende Zahl an Internet-Devices, die inzwischen lückenlose Vernetzung und die daraus resultierende Informationsflut in Verbindung mit der neu gewonnenen Mobilität die Art und Weise zu verändern wie wir interagieren. Social Media und das Internet der Dinge sind entstanden.

Nun ändert sich durch die immer schneller werdenden IT Systeme vor allem auch die Art und Weise wie die vorhandenen Datenmengen ausgewertet und genutzt werden. Wir treten ein in die Ära der "Big Data".

Am Anfang der hier beschriebenen IT Entwicklung stand eine leicht sichtbare Wertschöpfung. Produktions- und Office-Prozesse wurden standardisiert und vereinfacht, Kosten wurden optimiert und ein entsprechender Return on Investment konnte kalkuliert und erzielt werden.

Entsprechend haben die IT Systemhäuser gelernt den CIOs und CFOs zu erklären warum neue Clients und Data-Center effizienter sind und wie schnell sich die notwendigen Investitionen rechnen.

Big Data wird dazu führen, dass wir diese Art und Weise der Kundenansprache weiterentwickeln müssen. Denn Big Data ist der Weg für unsere Kunden ihre eigenen Umsätze und Erträge zu steigern und das erfolgt meistens nicht über Kosteneinsparungen.

Wir müssen lernen was unsere Kunden antreibt, wo ihre Schmerzpunkte sind und wo und wie sie ihr Geschäft weiterentwickeln können und müssen. Dazu gehört ein Verständnis für die Märkte unserer Kunden und deren Marktbearbeitungsmethodiken. Wir müssen darüber nachdenken welche Kunden unsere Kunden bedienen. Wir sollten wissen wie sich die Beziehung unserer Kunden zu deren Kunden durch die neu vorhandenen und auswertbaren Daten verändern werden. Nur dann können wir verstehen wie und warum unsere Kunden ihre eigene Kundenansprache weiterentwickeln wollen und müssen.

Treiber der diesbezüglichen Weiterentwicklung unserer Kunden sind aber in der Regel nicht die CIOs und CFOs, sondern die CSOs und CMOs. Entsprechend müssen wir verstehen was die Marketing- und Vertriebsverantwortliche unserer Kunden antreibt und welche Problemlösungen ihnen helfen ihr eigenes Geschäft voran zu bringen.

Big Data führt dazu, dass sich die Märkte unserer Kunden schneller verändern als in der Vergangenheit. Unsere Kunden müssen neue Analystetools und Business Itelligence einführen, um ihre eigenen Prozesse und Marktbearbeitungsmechanismen zu verbessern. Die IT Investitionen der Zukunft werden getrieben sein von dieser Entwicklung und sie werden vollkommen neue IT Architekturen erfordern.

Nur wenn wir die "Sprache unserer Kunden" erlernen werden wir auch zukünftig ein attraktiver Gesprächspartner für unsere Kunden bleiben. Dazu müssen wir nicht ins Business Prozess Consulting einsteigen und versuchen unseren Kunden zu erklären wie sie ihr Geschäft verbessern können. Wir müssen jedoch in der Lage sein zu verstehen welche Prozessverbesserungen unsere Kunden anstreben und warum. Nur dann können wir die notwendige IT Infrastruktur designen, installieren und betreiben.

Über schnellere Prozessoren und größere Speichersysteme mit dem CIO sprechen zu können reicht nicht mehr aus. Wir müssen die CSOs und CMOs unserer Kunden kennen lernen und mit ihnen über deren Kunden sprechen können. Wir müssen verstehen welchen Wertbeitrag IT bei unseren Kunden liefert.

Big Data verändert unsere Kundenbeziehungen!


Donnerstag, 28. Februar 2013

Durch Social Media verschmilzt Privat- und Berufsleben!

Social Media ist heutzutage für viele ein Teil des täglichen Lebens geworden. Über Xing und LinkedIN teilt man potentiellen Interessenten mit was man kann und erreicht hat. In facebook vernetzt man sich um Interessen und Meinungen zu teilen.
 
Xing oder LinkedIN sind Teil des beruflichen Lebens. Facebook wird oft noch weitestgehend privat genutzt.

Mit Geschäftspartner vernetzt man sich zwischenzeitlich aber nicht nur über Xing, sondern auch über facebook und damit verschwimmen Privatleben und Business, auch facebook wird damit nach Xing und LinkedIN zum Teil des beruflichen Daseins.
 
Entsprechend muss jeder darauf achten wie er sein persönliches Profil im social media Umfeld aufstellt. Wer keine digitale Existenz hat oder pflegt ist im Web nicht auffindbar und sichbar, es droht "Profilverlust".
 
Der "digital footprint" gehört heute zum modernen Leben wie früher die Mitgliedschaft im Fußballclub. Es reicht nicht mehr aus mal mit Kollegen etwas zu unternehmen oder nach der Messe mit einem Geschäftspartner auf ein Event zu gehen. Das traditionelle Networking wird durch social media erweitert, ergänzt, ausgedehnt und intensiviert.
 
Früher hat man "beim Bier" erfahren wer sich für was interessiert, man hat Gemeinsamkeiten entdeckt und gepflegt und Freundschaften geschlossen. Heute erfährt man über Xing welche berufliche Historie jemand hat und über facebook welche Hobbies gepflegt werden. Diese Erweiterung des Wissens und insbesondere dessen jederzeitige Abrufbarkeit ist eine große Bereicherung für jegliches Networking.

Leider haben das viele noch nicht verstanden oder wollen das nicht verstehen bzw. sind zu Veränderungsressistent. Die Selbstausrede ist dann: "das brauche ich nicht", "dafür bin ich zu alt", "facebook und Co gehen nicht vertrauensvoll mit meinen Daten um", "ich kümmere mich lieber um meine echten Freunde" und "dafür habe ich keine Zeit".
Wer so denkt lässt viel Potential ungenutzt liegen, das Andere nutzen können und werden.

Manchmal erinnert mich die aktuelle Infiltrierung aller Lebensbereiche durch die zunehmende Vernetzung, das "internet of things" und social media an den "wilden Westen". Wer rechtzeitig losgezogen ist und seine Claims abgesteckt hat konnte Neuland erobern. Wer ängstlich zurück blieb der blieb zurück.
 
Ich kann mich noch gut an den Dot.com-Hype vor inzwischen 12 Jahren erinnern und eines haben wir damals gelernt: speed is critical
 
Sicherlich müssen wir neue Entwicklungen und deren Auswirkungen kritisch hinterfragen, wir werden aber nie alle Antworten erhalten ohne zu viel Zeit zu verlieren. Viele Antworten erhalten wir nur durch "trial and error". Ohne eine gewisse Offenheit gegenüber neuen Entwicklungen und ohne einen gewissen Pioniergeist kann man sich nicht weiter entwickeln. Es kommt also irgendwann der Zeitpunkt an dem man sich entscheiden muss, ob man ewig kritisch hinterfragt und am Ende der Entwicklung hinterherläuft oder ob man los geht und Neuland betritt.
 
Meines Erachtens ist social media ein wichtiger Teil des beruflichen Networkings geworden. Wer am digitalen Leben nicht teil nimmt verpasst wesentliche Entwicklungen und klinkt sich zunehmend aus dem Informationsfluss aus. Das ist keine private Entscheidung mehr, zukünftig wird dadurch auch die berufliche Positionierung beeinflusst.
 
Für mich als Entrepreneur hat es nie eine vollständige Trennung zwischen Privat- und Berufsleben gegeben. Social Media macht jeden zum Entrepreneur in Bezug auf seinen eigenen "digital footprint". Wer einen sichtbaren Fußabdruck im Leben hinterlassen möchte muss Neuland betreten.
 
Durch social media verschmilzt Privat- und Berufsleben!